Geschichte - Steinbruch Freudenstein e.V.

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Geschichte

Der Ehemalige Steinbruch der Firma

Albert Burrer (Maulbronn)

in Freudenstein



Heutige Besitzerin - Frau Barbara Burrer, Pforzheim



Baumeister Albert Burrer (1866 - 1939) kaufte 1894 die Firma Sorge & Läpple mit ihren drei Steinbrüchen in Maulbronn. Er war der Älteste Sohn aus der alteingesessenen Steinbruchbesitzerfamilie Karl Burrer in Gündelbach mit Steinhauerwirtschaft Lamm und Weinbau. Nach Über 175 Jahren ist sein Elternhaus die Älteste Steinhauerwirtschaft unserers Landes. Zug um Zug kaufte er noch die Steinbrüche in Freudenstein 1905 und zwei weitere in Maulbronn. Mit dem späteren "königlich-württembergischen" Hofsteinmetzmeister Albert Burrer wurde der goldgelb geaderte Kosaksandstein aus Freudenstein weltbekannt.

Durch seine neuen Gesteinsabbau- und Transportgestaltungen im Steinbruch kam es zu diesem enormen Aufschwung im Freudensteiner Steinbruch. Noch im ersten Jahr begann der Bau des grossen Zufahrts - Strassendammes Über das Freudensteiner Seitental zur Maulbronner Strasse, der nach 8 jähriger Bauzeit fertiggestellt wurde.

Zu seiner Zeit arbeiteten im Freudensteiner Steinbruch bis zu 80 Mann. Sie produzierten pro Woche 15 Kubikmeter profilierte Steinmetzarbeiten. Grossbauten wie das Staatstheater und der Regierungssitz Villa Reizenstein in Stuttgart, der badische Bahnhof in Basel, nur um einige zu nennen, sind mit diesem Material gebaut.

Im Zabergäu, in Pfaffenhofen am Bahnhof grändete er einen grossen Steinhauerwerkplatz. Er kaufte 1906 den Kosaksteinbruch in Pfaffenhofen auf dem Heuchelberg und pachtete von 1902-1914 den durch seine Saurierfunde weltbekannt gewordenen weissen Bruch.

Vom 01.01.1911 - 31.12.1920 verpachtete Albert Burrer seine Steinbrüche an seine Prokuristen, den Steimetzmeister Berner und dem Kaufmann Späth aus Maulbronn, sowie an seinen Werksmeister Gottfried Schneider aus Freudenstein.

Nach Pachtablauf am 01.01.1921 Übernahm Albert Burrer seine Steinbrüche wieder. In den Jahren 1921-1926 lieferte er verstärkt Steine nach Holland. Nachdem in dieser Zeit schon der Muschelkalk als Baumaterial an Bedeutung gewann, wurden in den Jahren 1926-1929 Versuche mit dem Muschelkalksteinbrüchen unternommen.

Im Jahre 1927, mit 30 Jahren, trat sein Sohn Baumeister Albert Burrer in die Firma als Geschaeftsführender Gesellschafter ein. Er eröffnete, bzw. erwarb in Zaberfeld einen Sandsteinbruch mit gelblichen Stein für grosse Steinabmessungen. Des weiteren kaufte er zwei Diabassteinbrüche für die Grabmalproduktion.

Im Winter 1929/30 fing er in Gauingen, Gemeinde Zwiefalten, und 1937 in Sonderbuch, Gemeinde Zwiefalten, Travertinsteinbrüche an.

Im Jahre 1936 trat Bauingenieur Karl Burrer als Teilinhaber in die Firma ein und fördete mit großem Einsatz die Weiterentwicklung des Betriebes Maulbronn mit den Sandsteinbrüchen. Über die Zeit des Zweiten Weltkrieges von 1940-1945 ruhte der Steinmetzbetrieb und der gesamte Abbau.

Am 27.08.1945 trat Rolf Alfred Burrer als erster Lehrling zusammen mit den Steinmetzen Otto Frick und August Gauss aus Freudenstein als erste Arbeiter nach dem Kriegsende ein. In den ersten Monaten wurden nur kriegsbedingte Aufräumungsarbeiten in den Steinbrüchen in Maulbronn ausgeführt.

Nachdem Werkmeister Oskar Roller und Steintechniker Gustav Nagel nach dem Krieg wieder heimkehrten, wurde der ruhende Steinbruch Freudenstein wieder eröffnet. Unter der tatkräftigen Leitung vom Werkmeister Oskar Roller, der zusammen mit Gustav Nagel die Firma Burrer leitete, wurden neue Steinhauerhütten sowie ein Holzkran erstellt. Im Winter wurde der Fels abgeräumt, so dass im Frühjahr 1946 die ersten Lehrlinge eingestellt werden konnten.

Der Freudensteiner Steinbruch erlebte noch einmal eine Blütezeit mit Einsatz der gesamten Freudensteiner Steinhauer- und Steinbrechermannschaft. Das Steinbruchhaus wurde 1947 erbaut, anschliessend der Bierkeller und das Pulvermagazin. Die ersten Grossprojekte waren die Steinlieferung für die Renovierung des Verwaltungsgebaeudes der Technischen Werke in Stuttgart und dem Olga-Bau Dresdner Bank in Stuttgart.

In den Jahren 1949 bis 1950 wurde, nach dem Auszug der Firma Daimler mit ihrem in dem Steinbruch Burrer verlagertem Presswerk, die Steinhauerabteilung nach Maulbronn verlegt.

Bis 1952 wurden im Freudensteiner Steinbruch noch Rohblöcke für Maulbronn abgebaut. Danach war der Steinbruch ausgebrochen.

Quelle: Rolf Albert Burrer

Architekt Dipl. Ing. (F.H.)

D - 75433 Maulbronn

"Herzlichen Dank", für die Bereitstellung der Unterlagen - MfG Die Mitglieder des Steinbruchs Freudenstein

 
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